Hintergrund:
ACTH, das Adrenocorticotrope Hormon, wird bekanntlich hauptsächlich in der Nebennierenrinde (NNR) gebildet.Es gibt Fälle, in denen Tumore selbst ACTH sezernieren, also ausschütten, jedoch vernachlässige ich diese Form bei der gesamten Betrachtung der Cushing-Problematik. Sie sind eher selten und daher beschränkt sich meine Kenntnis hier nur auf ein paar angelesene Informationen. Durch die Art des Tests kann man feststellen, inwieweit sich die NNR durch die externe ACTH-Gabe dazu stimulieren lässt, Cortisol auszuschütten.
Testdurchführung:
Aufgrund des circadianen Rhytmus’ von Cortisol, also der natürlichen Ausschüttung über einen 24h-Zeitraum, sollte man den ACTH-Test üblicherweise am Vormittag durchführen. Studien zufolge ist dies der Zeitpunkt des regulär höchsten natürlichen Cortisol-Spiegels. Der TA nimmt zunächst eine Blutprobe, den sogenannten Basalwert. Dann injiziert er synthetisches ACTH (i.d.R. “Synacthen ®”) intramuskulär (i.m.). Viele Hunde jaulen bei der Injektion auf; dies ist eine normale Reaktion. Der Hund hat tatsächlich in dem kurzen Augenblick ein Schmerzempfinden. An dieser Stelle darf man als Besitzer nicht überreagieren, auch wenn es einem schwerfällt. Es muss einfach sein, auch wenn das jetzt sehr hart klingt...
Nach exakt 60 Minuten (und das ist sehr wichtig!) wird die zweite Blutprobe entnommen. Beide Blutproben werden im externen Labor ausgewertet und die Ergebnisse liegen nach etwa 2-3 Arbeitstagen vor.
Testinterpretation:
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Test-Problematiken:
Durch zu spätes Zentrifugieren kann die Probe hämolytisch werden, das heisst: die Blutgerinnung setzt ein, bevor durch das Zentrifugieren das Blutserum vom Blutplasma abgetrennt wird. Das Labor kann aus dieser Probe keine zuverlässigen Werte mehr ermitteln.