o, p´DDD, Mitotane (Handelsname Lysodren)
Lysodren ist ein chemotherapeutisches Medikament, welches seit 20 Jahren in der
Cushingbehandlung eingesetzt wird. Es zerstört den Teil der NNR (Zona fasciculata), in der das Kortisol produziert wird. Die Verwendung ist zwar jahrzehntelang erprobt, trotzdem ist die Einstellung der richtigen
Dosis mitunter schwierig. Bei Überdosierung stellt sich eine sog. “Addison-Krise” ein, d.h. die NNR produziert gar kein Kortisol mehr. Dauert dieser Zustand zu lange an (weil man es nicht rechtzeitig bemerkt und die
Lysodrengabe nicht stoppt), dann wird aus dem Cushing ein Morbus Addison. Dies bedeutet, es müssen u.U. lebenslang substituierende Kortisolpräparate gegeben werden.
Richtig eingestellt und unter regelmässiger Überwachung durch den Tierarzt können mit
Lysodren behandelte Hunde jedoch nahezu ihren normalen Lebenszyklus leben. Die Verbesserung der klnischen Symptome setzt - bis auf den Haarwuchs-
übrigens meist binnen 1 Woche nach Therapiestart ein..Die Therapie setzt sich aus der sog. Ladephase mit täglicher Lysodrengabe für etwa 6-9 Tage und der anschliessenden Erhaltungstherapie mit Gabe alle 3-7 Tage (abhängig von den Ergebnissen der ACTH-Tests) zusammen.
Trilostane (Handelsname Vetoryl, früher auch Modrenal)
Trilostane hemmt die Bildung von Progesteron und dadurch die Synthese verschiedener
Steroide, darunter auch Cortisol und Aldosteron. Die vorher übermässige Kortisolproduktion wird so unterdrückt. Dieses Medikament wird in der Humanmedizin zur Behandlung von Brustkrebs bei Frauen angewendet.
Trilostane ist in England derzeit das einzig zugelassene Medikament in der Cushingbehandlung, während es in den USA keine Zulassung hat. Sein Vorteil besteht darin, dass die oben beschriebene Blockade der
Enzymsynthese reversibel ist und das Ziel der Therapie - im Gegensatz zu Lysodren - nicht die gewollte, dauerhafte Zerstörung der eigentlich “gesunden” Nebennierenrinde ist. Ein weiterer Vorteil ist die kurze
Wirkdauer im tierischen Körper, die es ermöglicht, evtl. auftretenden Nebenwirkungen durch Absetzen der Medikation rasch entgegenzuwirken. Trilostane wird i.d.R. 1x täglich verabreicht, eine Aufteilung der
Tagesdosis auf 2 Gaben kann helfen,wenn das Tier zwar gute post-ACTH-Werte, aber nach wie vor klinische Symptomatik aufweist.
Im Gegensatz zu Lysodren wird bei Trilostane sowohl in klinischen Studien als auch von den
mir bekannten Besitzern nur in sehr seltenen Fällen von Nebenwirkungen berichtet.
Komplikationen, speziell beim Vorliegen weiterer Erkrankungen, können jedoch wie bei jeder Krankheit bzw. jeder Medikation nie ganz ausgeschlossen werden.
Selegilline (auch Anipryl, L-Deprenyl, Selgian)
Selegilline ist ein Medikament, welches urspürnglich zur Behandlung der caninen cognitiven
Dysfunktion (Wesensveränderungen) eingesetzt wurde und wird. In der Humanmedizin wird es zur Behandlung von Alzheimer-Patienten benutzt. Selegelline wird ausschliesslich bei hypophysärem Cushing angewendet.
Entscheidend für die Wirksamkeit ist u.a. das Stadium der Erkrankung und die Ausprägung der Symptome. Wirkliche biochemische Verbesserungen können meist nicht erzielt werden, wohl aber -zumindest in frühen Stadien
der Erkrankung- eine Verbesserung der klinischen Auffälligkeiten. Selegilline ist laut bekannter Studien nicht zur Therapie von Cushing empfehlenswert.
Ketokonazol (Handelsname Nizoral)
Über dieses Präparat weiss ich nicht genug, um eine Zusammenfassung abzugeben. In der “Links”-Sektion der Cushingseite finden sich jedoch einige Hinweise. Ich kenne keinen einzigen Patientenbesitzer, der
Ketokonazol verwendet.
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